Abgeschlossene Aktivitäten
The impact of decentralization of land administration on smallholder farming, resource use and access in Ghana
Dauer |
September 2018 – Januar 2022 |
Finanzierung |
Swiss Governance Excellence Award |
Beschreibung |
Ghana verfügt über ein duales Landrechtssystem, aber die Verbindung zwischen der Verwaltung von Landrechten, die durch Gewohnheitsrecht entstanden sind, und formellen Landtiteln ist schwach bis nicht vorhanden. Mit diesem Projekt soll die gängige Auffassung von Dezentralisierung, in Frage gestellt werden. Diese beschreibt, dass öffentliche Interventionen, auf der Ebene durchgeführt werden sollen, auf der sie am wirksamsten auf lokale oder regionale Herausforderungen eingehen können. Die übergreifende Hypothese dieses Projekts ist, dass die Dezentralisierung die Effizienz der öffentlichen Intervention verbessert, indem sie bestimmte Akteure - einflussreiche Häuptlinge auf Kosten anderer armer Landbesitzer - stärkt. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Verwaltung der natürlichen Ressourcen, da die Zugangsrechte zu Land neu geordnet werden. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen Dezentralisierungsprozessen, lokalen Entscheidungsprozessen und den Auswirkungen auf die Nutzungs- und Zugangsrechte zu Land zu analysieren. Konkret geht es darum, eine Debatte über die Umstrukturierung des Staates mit Ressourcennutzungsmustern zu verbinden, die komplexen Verbindungen zwischen modernen staatlichen Institutionen und gewohnheitsrechtlicher Macht zu verstehen und diese umfassenden Prozesse der staatlichen Umstrukturierung mit Nachhaltigkeit und Umweltgerechtigkeit zu verbinden. Ansätze der neuen institutionellen und politischen Ökologie (New Institutional and Political Ecology, NIPE) werden eingesetzt, um die Auswirkungen von Veränderungen auf den Zugang zu und die Nutzung von Land und landbezogenen Ressourcen zu analysieren. |
Involvierte Personen |
- James Natia Adam, Universität Bern (Doktorarbeit)
- Jean-David Gerber, Universität Bern
- Tobias Haller, Universität Bern (Institut für Sozialanthropologie)
- Timothy Adams, Universität Bern
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Large-scale land acquisitions and gender in Africa: The impact of institutional change and land investments on gender relations and food security
Dauer |
Oktober 2014 - September 2017 |
Finanzierung |
SNF (Schweizerischer Nationalfonds) |
Beschreibung |
Die Diskussion um „Landgrabbing“ dreht sich um die Frage, ob solche Investitionen durch Agrarkonzerne die rurale Entwicklung fördern oder eher hemmen. Während involvierte Konzerne die Vorteile der Investitionen hervorheben, unterstreichen kritische Stimmen die Nachteile der Investitionen. Diese Nachteile beziehen sich auf den Verlust des Zugangs zu Land und Ressourcen sowie auf die Umweltschäden, die die Ernährungssicherung reduzieren. Dabei sind Landrechte in afrikanischen Kontexten von zentraler Bedeutung. Diese befinden sich in den Händen von Regierungen, wobei Nutzung sowie Zugang dezentral über männliche Eliten geregelt werden. Dies steht im Gegensatz zu lokal-definierten Zugangsformen, in denen Land und Ressourcen im Kollektiv verwaltet wurden und auch Frauen Zugänge über Verwandtschaftssysteme boten. Die neuen privatrechtlichen Grossinvestitionen in Land verändern diese Zugänge und beeinflussen die Sphären der Subsistenzproduktion und die Ernährungssicherung.
Das Projekt verfolgt das Ziel, in vier vergleichenden Fallstudien in Afrika (Marokko, Ghana, Tansania und Sambia) Grossinvestitionen auf ihre Rolle bei der Veränderung der Geschlechterbeziehungen und der Ernährungssicherung zu untersuchen. Mittels sozialanthropologischen und geographischen qualitativen Forschungsmethoden werden die Auswirkungen von Landinvestitionen auf die Geschlechterbeziehungen erforscht.
Das Projekt soll die Lücke in der Forschung von veränderten Landrechts- und Investitionsbedingungen in Afrika und die damit zusammenhängenden Geschlechterbeziehungen schliessen. Insbesondere fehlen Fallstudien, die lokale Sichtweisen der Geschlechter thematisieren. Ebenso fehlt der theoretische Einbezug des neoinstitutionellen Ansatzes, der die Ausgestaltung von Institutionen beim Zugang zu Ressourcen unter asymmetrischen Machtbeziehungen und legitimationsstiftende Ideologie thematisieren. Die Forschung verspricht vergleichende qualitative Ergebnisse für spätere quantitative Forschung. |
Involvierte Personen |
- Jean-David Gerber, Universität Bern
- Tobias Haller, Universität Bern (Institut für Sozialanthropologie)
- Sonja Merten, Universität Basel (Swiss TPH)
- Timothy Adams, Universität Bern
- Désirée Gmür, Universität Bern (Institut für Sozialanthropologie)
- Sarah Ryser, Universität Bern (Institut für Sozialanthropologie)
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The effects of large-scale land acquisitions on households in rural communities of the Global South
Projektübersicht
Dauer |
Oktober 2013 - Dezember 2016 |
Finanzierung |
SNIS (Swiss Network for International Studies) |
Beschreibung |
Mit diesem interdisziplinären Forschungsprojekt soll der Einfluss von Vertragslandwirtschaft auf das lokale Ernährungssystem und seine zentralen Elemente – also Produktion, Verarbeitung, Vertrieb und Konsum – analysiert werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Geschlechterverhältnissen sowie Entscheidungsprozessen in Bezug auf die Nahrungssicherheit von Haushalten. |
Involvierte Personen |
- Jean-David Gerber, Universität Bern
- Stephane Rist, Universität Bern (CDE)
- Michèle Amacker, Universität Bern (IZFG)
- Peter Knoepfel, Universität Lausanne (IDHEAP)
- Kristina Lanz, Universität Bern
- Laura Tejada, Universität Bern (CDE)
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