Karte des Monats

Hier stellen wir ab Mai 2023 jeden Monat eine Karte aus der 137-jährigen Geschichte des GIUB vor.

September

Abflussregimes als Grundlage zur Abschätzung von Mittelwerten des Abflusses, Hydrologischer Atlas der Schweiz - Tafel 5.2
© Hydrologischer Atlas der Schweiz

HADES Teil 1 – Druckausgabe

Abflussregimes als Grundlage zur Abschätzung von Mittelwerten des Abflusses

Rolf Weingartner, Hugo Aschwanden (1992)

«Es entspricht einer Notwendigkeit, Menge und Güte des Rohstoffes Wasser und seine räumliche und zeitliche Verteilung immer besser kennenzulernen ebenso wie die menschliche Einflussnahme auf dieses erstrangige und kostbare Gut unseres Landes.» (Bundesrat Flavio Cotti, 1992, Vorwort zur ersten Lieferung des Hydrologischer Atlas der Schweiz (HADES))

1989 startete das Projekt HADES im Auftrag des Bundesrats mit dem Ziel, aus dem vorhandenen Fachwissen «gesamtschweizerische Übersichten zu realisieren, welche es ermöglichen, flächenscharfe Einblicke in hydrologische Phänomene zu gewähren» (Weingartner 1990). Die Ausführung lag von Anfang an am GIUB unter der Leitung von Christian Leibundgut (1989–92), Rolf Weingartner (1989 bis heute) und Felix Hauser (2011 bis heute). Bis 2010 wurden in 9 Lieferungen insgesamt 63 gedruckte Tafeln – bestehend aus einem Kartenteil mit Begleittext und Erläuterungen – geschaffen; die alle auf der HADES-Homepage einsehbar sind. Danach tauchte der HADES in die digitale Welt ein. Mit der Daten- und Analyseplattform hydromaps (Karte des Monats Oktober) steht heute ein modernes interaktives Werkzeug zur Erfassung der schweizerischen Hydrologie zur Verfügung.

Die Tafel 5.2 der Abflussregimes wurde in der Planungsphase des HADES entworfen und bildete den Prototyp für die analogen Karten. Das Abflussregime beschreibt die saisonalen Schwankungen des Abflusses und erlaubt dadurch gute Einblicke in die abflussprägenden Prozesse. Ferner ermöglicht es, monatliche Abflüsse in Einzugsgebieten ohne Abflussmessungen abzuschätzen. 

Rolf Weingartner ist emeritierter Professor für Hydrologie am GIUB.

August

Geologische Wandkarte der Schweiz

Walter Staub (1932)

«Bei Anlass des 80jährigen Jubiläums der Firma Kümmerly & Frey liess diese von W. Staub eine "Geologische Wandkarte der Schweiz", 1 : 200 000, ausführen, ein Meisterstück wissenschaftlich-kartographischer Darstellung, in der Übersichtlichkeit, den Abstufungen der Farben und der Durcharbeitung der Details.» (Richard Grob, 1940, Geschichte der schweizerischen Kartographie, S. 101)

Eine ausführliche Würdigung der Karte von Rudolf Zeller ist nachzulesen in (Der) Schweizer Geograph, 10, 1933. Die Wandkarte hängt in den nächsten Monaten im GIUB (Social Hub, Zimmer 308). 

Walter Staub war ab 1934 bis 1957 Privatdozent am GIUB.

Juli

Exkursionskarte der Umgebung von Bern

Fritz Nussbaum (1922)

«Seit mehreren Jahren ist die von A. Baltzer, F. Jenny und E. Kissling geschaffene «Geologische Exkursionskarte der Umgebungen von Bern» (im Masstab 1 : 25'000) vergriffen, ein Umstand, der bei geologischen und geographischen Exkursionen schmerzlich empfunden wird. Wohl ist eine Neuaufnahme des Gebietes in Angriff genommen; allein bis eine neue Karte in gleichem Masstab und von gleicher Ausdehnung erstellt sein wird, können noch mehrere Jahre vergehen. Diesem Uebelstand sucht die vorliegende neue Exkursionskarte teilweise abzuhelfen. Der bedeutend kleinere Masstab (1 : 75'000) und die vereinfachte, auf nur wenige Farbenplatten beschränkte Darstellungsart gestatteten jedoch nicht, alle wünschenswerten Einzelheiten aufzunehmen.» (Erläuterungen zur Karte lesen in Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Bern, 1922)

Im Archiv des GIUB befindet sich ein Exemplar der Karte aus der zweiten Auflage von 1936.

Juni

Karte: Das Endmoränengebiet des Rhonegletschers von Wangen a. A.
CC BY - Geographisches Institut der Universiät Bern

Das Endmoränengebiet des Rhonegletschers von Wangen a. A.

Fritz Nussbaum (1910)

Wir sehen demnach, dass in der Literatur sowohl in Bezug auf die Unterscheidung von Moränen wie auch hinsichtlich der Bildung von Schottern Unsicherheit herrscht, und dass demgemäss in der allgemeinen Auffassung von der rhodanischen Vergletscherung verschiedene Meinungen einander gegenüber stehen. Es mag hier noch bemerkt werden, dass eine monographische Darstellung des in Frage stehenden Gebietes bis zur Stunde fehlt. In der Annahme, dass es möglich sein dürfte, bei einer solchen Behandlungsweise einige Fragen einer Lösung näher zu bringen, habe ich die folgenden Ausführungen geschrieben, als einen Beitrag zu einer Monographie des Endmoränengebietes von Wangen a. A. [...]  (Artikel lesen in Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Bern 1910)

Die Originalkarte, von der dieser Scan stammt, befindet sich im Archiv des GIUB.

Fritz Nussbaum war Professor für Geographie an der Universität Bern (PD ab 1909, aoP ab 1922, oP von 1944-49).

Mai

Rooting-zone water-storage capacity from vegetation activity

Benjamin Stocker et al. (2023)

The rooting-zone water-storage capacity – the amount of water accessible to plants – controls the sensitivity of land–atmosphere exchange of water and carbon during dry periods. How the rooting-zone water-storage capacity varies spatially is largely unknown and not directly observable. Here we estimate rooting-zone water-storage capacity globally from the relationship between remotely sensed vegetation activity, measured by combining evapotranspiration, sun-induced fluorescence and radiation estimates, and the cumulative water deficit calculated from daily time series of precipitation and evapotranspiration. Our findings indicate plant-available water stores that exceed the storage capacity of 2-m-deep soils across 37% of Earth’s vegetated surface. We find that biome-level variations of rooting-zone water-storage capacities correlate with observed rooting-zone depth distributions and reflect the influence of hydroclimate, as measured by the magnitude of annual cumulative water-deficit extremes. (Artikel zur Karte auf BORIS)