Datenempfang- und archiv

Wie empfangen wir Satellitenbilder? Empfangsstation der Gruppe für Fernerkundung
Mittels einer eigenen Empfangsstation, welche tägliche Echtzeitaufnahmen liefert, stehen die Atmosphären- und Oberflächeninformationen jeweils unmittelbar nach dem Überflug zur Verfügung. Über die letzten Jahre hat sich dadurch ein umfangreiches und in dieser Form einzigartiges Datenarchiv entwickelt, welches nun für verschieden Langzeitstudien eingesetzt werden kann und erstmals flächendeckende Auswertungen im Alpenraum ermöglicht (Kontakt: S. Wunderle).
 
Das Datenarchiv der Gruppe Fernerkundung pro Sensor und Jahr. Dargestellt ist der Zeitraum von 1981 bis 2020.

NOAA/MetOp AVHRR

Seit dem 1. August 2000 betreibt die Gruppe für Fernerkundung eine neue Empfangsstation (24/7), um die Daten von den polarumlaufenden NOAA- und MetOp-Satelliten zu empfangen und zu archivieren. Nach dem Empfang im Rohformat (HMF oder HRPT), werden die Aufnahmen in zwei redundante Archive gespeichert und stehen für Projekte in naher Echtzeit (z.B. Schneebedeckung der Schweiz) und für Zeitreihenstudien zur Verfügung (siehe Forschung). Unser Archiv enthält Daten seit 1981, die ganz Europa abdecken, jedoch wurden für die bisherigen Analysen die Aufnahmen erst ab 1989 verwendet. Weiterhin wird von uns ein eumetcast-System für den Empfang von Meteosat- und MetOp-Daten betrieben. Durch die Unterstützung des Oeschger Centers for Climate Research (OCCR) konnten wir unser Archiv zu einem der drei umfangreichsten in Europa ausbauen. 

MSG Seviri

In Betrieb gesetzt wurde die zweite Meteosat-Generation (Meteosat Second Generation, MSG) im August 2002 mit der Lancierung von MSG-1 (nach dem Start umbenannt in Meteosat-8). Das Programm stellt mit insgesamt vier geplanten Satelliten bis 2018 die Kontinuität im Betrieb der europäischen geostationären Wettesatelliten sicher. Das Hauptelement der MSG Satelliten ist der “Spinning Enhanced Visible and Infrared Imager” (SEVIRI). Er misst reflektierte und emitierte Strahlung der Erde in elf spektralen Kanälen zwischen 0.6 µm und 14 µm mit einer nominellen räumlichen Auflösung von 3 km im Fusspunkt des Satelliten. Zusätzlich gibt es den High Resolution Visible Kanal (HRV, 0.4-1.1 µm) mit 1 km Auflösung. Weiterhin wird von uns ein eumetcast-System für den Empfang von Meteosat- und Metop-Daten betrieben. Die Meteosat-SEVIRI Daten stehen nur in einem rolling archive für 4 Wochen zur Verfügung – im Gegensatz zu Metop-AVHRR, die ebenfalls in das Langzeitarchiv überführt werden.

Die Bodenmessinstrumente auf der Lägeren (nähe Baden): Sonnenphotometer, Panoramakamera, Infrarotkamera.